Über Stödtlen
Die Gemeinde Stödtlen, mit ca. 1900 Einwohnern, liegt landschaftlich reizvoll im Nordosten des Ostalbkreises an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern an den Ausläufern des Voralblandes. Das Landschaftsbild ist geprägt durch den Wechsel von Wald und Flur und von zahlreichen Seen. Das Gemeindegebiet umfaßt 3118 ha, wovon ca. 720 ha bewaldet sind. Charakteristisch für die Gemeinde sind die zahlreichen Ortsteile.
Neben dem Hauptort Stödtlen bilden folgende Ortsteile und Gehöftgruppen die Gesamtgemeinde: Birkenzell, Dambach, Eck am Berg, Oberzell mit Weiler an der Eck und dem Freihof, Gaxhardt mit Berlismühle, Schnepfenhof und Schnepfenmühle, Gerau, Kreuthof mit Merzenhof und Ziegelhütte, Niederroden, Ober- und Unterbronnen, Regelsweiler mit Maxenhof, Winterhof und Kaltenwag, Stillau, Strambach mit der Ziegelhütte, Tragenroden.
Die höchste Erhebung liegt beim Freihof und in Birkenzell mit 552 m; der tiefste Punkt im Rotachtal bei Regelsweiler mit 438 m.
Schon in frühgeschichtlicher Zeit wurde das Gebiet um Stödtlen besiedelt; hiervon zeugen die Grabhügel aus der Hallstattzeit auf der Markung Eck am Berg und im Wald östlich von Unterbronnen. Die Römer hatten in den Jahren zwischen 98 und 108 n. Chr. unter Kaiser Trajan dieses Gebiet besetzt und in die Verwaltung der Provinz Rätien genommen, die bis zum Ende des 3. Jahrhunderts andauerte.
Der römische Limes ("Teufelsmauer") teilt die Gesamtmarkung in zwei etwa gleich große Hälften. Er durchzieht sie in ziemlich gerader Richtung von Südwesten nach Nordosten. Die Besiedlung wird jedoch erst im 11. Jahrhundert durch Urkunden nachgewiesen. Der Name des Ortes erscheint erstmals als Stedelinum in der von Kaiser Heinrich II. ausgestellten Urkunde vom 5. Februar 1024.
Stödtlen führte 1229 den Namen Stedelin und im 13. und 14. Jahrhundert hieß die Ortschaft Stedelingen. Diese Form des Ortsnamens wurde von der württembergischen Archivdirektion im Jahre 1924 als Mehrzahl von Stadel, als Vorratshäuser des Klosters Ellwangen erklärt. Danach wurde das Wappen gestaltet, das in Silber gehalten ist, mit einem Stadel auf grünem Erdreich. Weitere Namen der Gemeinde waren Stedtlem und Stedlingen, im 17. und 18. Jahrhundert Stödtlin, Stöttle, Stödtle und Stöttlin.
Die dem heiligen Leonhard geweihte Pfarrkirche in Stödtlen wird erstmals 1229 genannt. Nach einer wechselvollen Geschichte erfolgte 1893 der Abbruch, nachdem sie zu klein war, und wurde bis 1894 durch Josef Cades mit gotischem Chor und neugotischem Schiff wieder aufgebaut. Eine umfassende Innenrestauration 1977 und eine grundlegende Außenrenovation in den Jahren 1995 bis 1998 hat die Pfarrkirche wieder zu einem Schmuckstück werden lassen.
Die Gemeindegrenzen und die Pfarrbezirke sind nicht identisch. Die benachbarte Pfarrgemeinde Tannhausen (katholisch) erstreckt sich teilweise auf die bürgerliche Gemeinde Stödtlen, die evangelischen Bürger unserer Gemeinde werden von der evangelischen Kirchengemeinde Mönchsroth betreut.
Die Schul- und Sportanlage umfasst auf großzügig angelegten Flächen Grundschule, Kindergarten, Liashalle für Sport und Kultur, Rasensportplatz mit Aschenbahn und Tribüne, Festplatz, vier Tennisplätze und Sportheim runden das Ortsbild ab.
"Ein großer Brocken" für die Gemeinde war die Sanierung der Abwasserverhältnisse in den Ortsteilen. Der Startschuß erfolgte 1990 mit dem Baubeginn der Sammelkläranlage Gaxhardt, die Inbetriebnahme war im Jahr 1992. Zwischenzeitlich werden die Abwässer aus Strambach, Dambach, Eck am Berg, Maxenhof und Kaltenwag ebenfalls in der Sammelkläranlage Gaxhardt gereinigt. Als Abschluß der Ortsteilanschlüsse wurde eine Sammelkläranlage für Stillau und Gerau gebaut. Damit sind 88% der Einwohner an eine öffentliche Kläranlage angeschlossen.
Kennzeichnend für die Bürger der Gemeinde Stödtlen ist, dass sie selbst mit Hand anlegen, sei es bei Eigenregiearbeiten der Gemeinde, der Kirche oder bei den Vereinen. So wurde zum Beispiel die Liashalle mit Unterstützung des Fördervereins Mehrzweckhalle erbaut; die vereinseigene Tennisanlage und das Sportheim von den Mitgliedern des SV/DJK Stödtlen selbst gebaut, gleichfalls eine Skiliftanlage; ebenso vom Schützenverein "Berg und Tal", Regelsweiler, ein Schützenhaus mit KK-Bahnen, Luftgewehrständen, Pistolenständen und Gastwirtschaft, vom Förderverein Kinderspielplatz Dambach (Kameradschaftsverein) ein Vereinsheim und vom Dobermannverein Gaxhardt und Hundesportverein Stödtlen in Birkenzell je eine Hundesportanlage, ebenfalls mit Vereinsheimen.
Die Bürger von Birkenzell richteten das "Schafhaus" am Ortsrand zu einem beliebten Veranstaltungsort her.
Die Einwohnerschaft der Gemeinde Stödtlen versteht aber nicht nur zu arbeiten, sondern auch Feste zu feiern und Gastgeber zu sein. Das St.-Leonhards-Fest der Katholischen Kirchengemeinde an jedem dritten August-Wochenende, hat sich seit dem Jahr 1975 zu einem wahren Volksfest entwickelt und ist zu einem festen Begriff weit über die Gemeindegrenzen hinaus geworden. Kennzeichnend ist auch hier, dass die gesamte Bürgerschaft bei der Organisation und Abwicklung mitarbeitet und bemüht ist, den Gast König sein zu lassen.
Im Baugebiet "Hoffeld", in Stödtlen, stehen für den Bauinteressenten sehr attraktive Bauplätze zur Verfügung. Zukunftsweisend war die Entscheidung für den Bau eines neuen Rathauses mit Bürgersaal, das Ende 2002 bezogen wurde. Im Jahr darauf wurde neben dem Rathaus die gemeindeeigene Bücherei eröffnet. Ein neuer Bauhof und ein neues Feuewehrgerätehaus wurden 2004 eingeweiht.
Die Grundschule erhielt 2007-2009 eine Generalsanierung. Im Jahre 2017 ging die neue Mehrzweckhalle "Liashalle" in Betrieb, die Heimstatt für das sportliche und gesellschaftliche Leben in Stödtlen.
Seit 2017 wird der Ausbau eines kommunalen Glasfasernetztes intensiv vorangetrieben.
Innerhalb der Gemeinde Stödtlen besteht eine sehr rege und vielfältige Vereinstätigkeit. Die Vereine leisten damit ihren Beitrag für eine lebendige und aktive Dorfgemeinschaft und sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Garant für das gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Leben in der Gemeinde. Die Vereine und die Einwohner wissen dies zu schätzen, dies beweisen nicht nur die stattliche Anzahl von 30 Vereinen und Organisationen in unserer kleinen Gemeinde, sondern auch die recht guten Mitgliederzahlen und das daraus resultierende sehr gute Leistungsvermögen. Dadurch haben die Bürger die Möglichkeit, ihre Freizeit nach Belieben zu gestalten.
Zu einer gesunden Infrastruktur in der Gemeinde trägt auch die große Palette von leistungsfähigen Handwerks- und Gewerbebetrieben bei. Im landwirtschaftlichen Bereich bestehen nur noch wenige hauptberufliche Betriebe. Im Gewerbegebiet Lachfeld stehen in etlichen Handwerks- und Industriebetrieben zahlreiche Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung.
Der Tierpark "Pfauengarten" in Gaxhardt ist zu einem beliebten Wochenendziel geworden.
Auch im Winter ist die Gemeinde Stödtlen für den Erholungsuchenden attraktiv mit Angeboten zum Wandern und Skilaufen mit der Möglichkeit zur Teilnahme an Skikursen für Jung und Alt beim Skilift "Steinbrunnenlift" in Hintersteinbach.